Name des Objektes:

Wandmalerei aus Qusayr Amra

Ort:

Berlin, Deutschland

Museum:

Museum für Islamische Kunst

About Museum für Islamische Kunst, Berlin

Datierung des Objektes:

Regierungszeit von al-Walid I. 86-96 H. / 705-715, wahrscheinlich nach 92 H./ 711 n. Chr

Museum Inventarnummer:

I. 1264

Material(ien) / Technik(en):

Freskomalerei auf Wandputz; stark zerstört und abgerieben.

Maße:

Höhe 205 cm Breite 102 cm

Periode / Dynastie:

Omaijaden

Herkunft:

Palast Qusayr Amra, Jordanien.

Beschreibung:

Vor einer Nische steht aufrecht eine nur leicht bekleidete, aber reich mit Juwelen geschmückte Frau. Sie trägt schmückende Armbänder und um den Hals eine Kette mit kreisförmigem Anhänger. Auch die Taille ist mit einem Schmuckband versehen. Die Frau hat eine Frisur aus dunklem Haar bis zu den Schultern. Im Haar trägt sie mehrere Ketten aus weißen Perlen. Das Ensemble scheint eine Nische darzustellen, die von zwei Säulen auf Postamenten flankiert ist. Die Nische scheint hinter und seitlich von der Frau mit einem blauen Stoff behängt zu sein. Die Details besonders der unteren Partie sind durch Graffitizerstörungen schwer zu erkennen Die Malerei stammt aus dem Hauptraum des Palastes von Qusayr Amra. Diese Frauendarstellung ist eine von mehreren Frauendarstellungen auf den Wandmalereien von Qusayr Amra. In der omaijadischen Wandmalerei waren solche Darstellungen gern gewählte Themen und gehörten zu dem Figurenrepertoire, das das reiche Leben in den Schlössern mit seinen vielen Freiheiten in dieser Zeit wiedergab. Alle dargestellten Frauen tragen kostbaren Schmuck mit Juwelen. Einige der Frauen sind unbekleidet, andere tragen lange Gewänder. Zu den Festen, die in dieser Zeit in höfischen Kreisen stattfanden, gehörten Gelage, bei den Wein getrunken, Musikvorführungen veranstaltet wurden, Gaukler auftraten und Sängerinnen mit schönen Stimmen erfreuten. Schon in den Quellen der Entstehungszeit des Schlosses wurden solche Feste beschrieben.

View Short Description

Dieses Teil einer Wandmalerei aus dem Umayyadenpalast von Qusayr Amra in Jordanien zeigt eine leicht bekleidete, mit einer Halskette geschmückte Frau in einer Nische. Dieses Fresko – eines von mehreren Frauenbildern, die sich im Thronzimmer und den Bädern des Palastes befinden – repräsentiert den Geschmack und das Leben bei Hofe in dieser Zeit.

Wie wurde das Objekt datiert:

Das Kunstwerk muß in Analogie zu den Malereien in Qusayr Amra datiert werden, da es aus diesem Zusammenhang stammt. Qusayr Amra wird wegen des Gemäldes der sechs Könige in die Regierungszeit des Kalifen al-Walid I. in die Zeit nach 92 H./711 datiert.

Wie wurde das Objekt durch das Museum erworben:

Erworben 1908 von L. Mielich, Wien.

Wie wurde die Herkunft des Objektes ermittelt:

Das Kunstwerk stammt von dem Maler A. Mielich, der kurz nach der Entdeckung die Zeichnungen in Qusayr Amra angefertigt hat. Dadurch ist die Provenienz gesichert. Das Kunstwerk ist nach der Abnahme in dem Tafelwerk zu Qusayr Amra als Einzelstück abgebildet.

Literaturauswahl:

Almagro, M u.a. Qusayr Amra. Residencia y Baños Omeyas en el Desierto de Jordania, Madrid, 1975.

Baer, E. „Female Images in early Islam”, Damaszener Mitteilungen, 11, 1999, 13-24 Taf.3.

Fowden, G. Qusayr Amra. Art and the Umayyad Elite in Late Antique Syria. Berkely, 2004.

Grabar, O. „Umayyad Palaces Reconsidered“, Ars Orientalis, 23, 1993, 105, Abb. 9.

Hillenbrand, R. „La Dolce Vita in Early Islamic Syria: The Evidence of Later Umayyad Palaces”, Art History, 5/1, 1982, 1-35.

Kaiserliche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.). Kuseijr Amra, Wien, 1907, Textband I, 210, Tafelband II, Taf. 23.

Citation:

Annette Hagedorn "Wandmalerei aus Qusayr Amra" in "Discover Islamic Art", Museum With No Frontiers, 2024. https://islamicart.museumwnf.org/database_item.php?id=object;ISL;de;Mus01;3;de

Autor: Annette Hagedorn

MWNF Arbeitsnummer: GE 03

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