Name des Objektes:

Steinblock mit floralem Relief aus stilisierten Ranken und Granatäpfeln

Ort:

Berlin, Deutschland

Museum:

Museum für Islamische Kunst

About Museum für Islamische Kunst, Berlin

Ursprünglicher Eigentümer:

Wahrscheinlich al-Walid I. 86-96 H. / 705-715

Datierung des Objektes:

Periode von al-Walid I., um 86-96 H. / 705-715

Museum Inventarnummer:

I. 7577

Material(ien) / Technik(en):

Kalkstein, behauen.

Maße:

Höhe 55 cm Breite 28 cm

Periode / Dynastie:

Omaijaden

Herkunft:

Palast von Khirbat al-Minya am See Genezareth, Israel.

Beschreibung:

Hochrechteckiger Steinblock mit Reliefdekor auf der Vorderseite. Der Dekor besteht aus einem Stamm, aus dem zwei Rankenstiele hervorwachsen. Die Ranken überkreuzen sich und verlaufen in Schwüngen wie eine Wellenranke und verzweigen sich in paarige Einrollungen und laufen in Blättern oder stilisierten Granatäpfeln aus. Der Reliefblock stammt aus einem größeren architektonischen Zusammenhang, da er für den Architekturdekor des Eingangsbereiches des Palastes in Khirbat al-Minya vorgesehen war. Da der Palast nie fertig wurde, ist der Gesamtzusammenhang nicht bekannt. Der omaijadische Kalif al-Walid I. ließ zwischen 705 und 715 einen kleinen Palast in Khirbat al-Minya bei Tiberias am Nordwestufer des Sees Genezareth bauen. Der Palast, der nie fertiggestellt wurde, sollte einen umfangreich dekorierten Eingangstrakt haben und zeichnet sich außerdem durch eine prächtige Audienzraumgruppe mit Mosaikfußböden und eine Moschee mit halbkreisförmiger Gebetsnische aus. Der steinerne Baudekor in Khirbat al-Minya steht ganz in der Tradition der Spätantike, läßt aber andererseits deutlich Veränderungen durch stärkere Stilisierungen erkennen, wie sie für die frühislamische Epoche charakteristisch waren. Die Verwendung stilisierter Granatäpfel findet sich häufig im omaijadischen Baudekor aus Stein und Stuck und zudem auf Mosaiken. Die Berliner Museen beteiligten sich in den Jahren 1936-1939 an den Ausgrabungen in Khirbat al-Minya, so daß dem Museum ein wichtiger Teil der Funde überlassen wurde. Die andere Hälfte der Funde befindet sich in Jerusalem.

View Short Description

Dieser Kalksteinquader wurde in dem unbeendeten Palast von Khirbat al-Minya ausgegraben, der in der Nähe von Tiberias am See Genezareth für den Umayyaden-Kalifen al-Walid I. gebaut worden war. Das Relief zeigt wellenförmige Ranken, die in Weinblättern und Granatäpfeln enden. Der Quader diente zur Verzierung des Eingangs zum Palast.

Wie wurde das Objekt datiert:

Der Palast von Khirbat al-Minya wird durch eine Reihe von Indizien in die Regierungszeit des Kalifen al-Walid I. datiert. Dazu gehören sowohl eine Bauinschrift als auch Münfunde und die Merkmale der architektonischen Aufteilung der Räume als auch Form und Aussehen der Gebetsnische.

Wie wurde das Objekt durch das Museum erworben:

Erworben als Ausgrabungsstück nach der Fundteilung.

Wie wurde die Herkunft des Objektes ermittelt:

Der Steinblock wurde während der Ausgrabungen in Khirbat al-Minya im Ensemble mit anderen Blöcken gefunden, die allesamt zu Versetzung im Eingangsbereich des Palastes bereit lagen.

Literaturauswahl:

K.A.C.Creswell, Early Muslim Architecture, Oxford, 1969, vol. I/2, 380-389 Pl. 64-69.

Museum für Islamische Kunst, Mainz, 2001, 18.

Puttrich-Reignard, O. Die Palastanlage von Chirbet el Minje, Palästina-Hefte des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, Heft 17-20, 1939 (Sonderheft).

Citation:

Jens Kröger "Steinblock mit floralem Relief aus stilisierten Ranken und Granatäpfeln" in "Discover Islamic Art", Museum With No Frontiers, 2024. https://islamicart.museumwnf.org/database_item.php?id=object;ISL;de;Mus01;49;de

Autor: Jens Kröger

MWNF Arbeitsnummer: GE 66

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